Fabian: Deine Chance auf Technik

Von der Drehleiter bis zur Pumpe – einer muss alles bedienen können

Als Quereinsteiger kam Fabian aus Beutelsbach zur Freiwilligen Feuerwehr Weinstadt und ist dort inzwischen dazu ausgebildet Löschgruppenfahrzeuge und die Drehleiter zu Fahren und zu bedienen. Was den Reiz an der Technik ausmacht und wie vielseitig die Aufgaben sind, erklärt er im Interview.

112 Sekunden mit Fabian: Deine Chance auf Technik - Maschinist bei der Feuerwehr

Interview mit Fabian

Ich bin seit 2011 aktives Mitglied in der Feuerwehr.

Ich bin zur Feuerwehr gekommen, weil ich mich sozial engagieren wollte. Für mich persönlich hat die Feuerwehr da am Besten gepasst, da ich gerne selbst aktiv anpacken wollte. Ich kannte schon eine Hand voll Feuerwehrleute aus Weinstadt und bin einfach vorbeigekommen, habe mir eine Übung angeschaut und bin seitdem dabei.

Wie jedes Feuerwehrmitglied habe ich mit der sogenannten Grundausbildung angefangen und danach verschiedene weitere Lehrgänge besucht. Vor dreieinhalb Jahren habe ich außerdem die Maschinistenausbildung absolviert und seit zwei Jahren bin ich auch Maschinist für die Drehleiter, die im Feuerwehrhaus Beutelsbach stationiert ist. Darüber hinaus bin ich Mitglied im Abteilungsausschuss in Beutelsbach.

Lasst uns einmal in einen Einsatz versetzten: Die Feuerwehrleute kommen nach dem Alarm im Feuerwehrhaus an, ziehen sich um, besetzen die Fahrzeuge und nun braucht es einen, der dieses Fahrzeug dorthin bewegt und dort Pumpe und Aggregate auch bedient. Das machen die sogenannten Maschinisten.

Es wäre gelogen, wenn ich mir als kleines Kind nicht gewünscht hätte, einmal so ein Feuerwehrfahrzeug zu fahren. Generell faszinieren mich – auch von Berufswegen her – große Maschinen und deswegen macht es natürlich auch Spaß bei Übungen die Fahrzeuge zu bewegen. Im Einsatzfall ist das natürlich etwas anderes – hier muss man sich der großen Verantwortung für Material und Mannschaft bewusst sein. Denn beides muss sicher vom Feuerwehrhaus zum Einsatzort gebracht werden.

Zunächst einmal muss man Lkw-Führerschein in einer regulären Fahrschule zu absolvieren. Unter bestimmten Voraussetzungen übernimmt dafür die Feuerwehr die Kosten. Darauf folgt eine Maschinistenausbildung. Darin bekommt man alle wichtigen Grundlagen und die Praxis erklärt und gezeigt. Natürlich ist es von Vorteil wenn man hier schon technisches Interesse und Vorwissen mitbringt. Letzteres ist aber nicht zwingend erforderlich. Nach der Ausbildung stehen natürlich regelmäßige Übungen mit den Fahrzeugen und den Geräten an. Schließlich muss man diese auch in Stresssituationen sicher bedienen können.

Die Drehleiter ist einfach ein faszinierendes Fahrzeug und daher macht es mir sehr viel Freude mit ihr zu arbeiten.

In die Drehleiter passen drei Feuerwehrleute, die fest zugeordnete Aufgaben haben. Ich muss als Drehleitermaschinist auf allen drei Positionen fit sein. Der Fahrer muss das Fahrzeug bewegen und nach Einweisung des Leiterführers richtig aufstellen. Denn wenn einmal die Stützen ausgefahren sind und er Leiterpark aufgerichtet ist, dauert es seine Zeit, wenn man nochmal umparken will. Der Korbmaschinist steht oben im Leiterkorb und kann von dort aus die Position des Korbs steuern. Er ist also dafür verantwortlich, dass zum Beispiel zentimetergenau das richtige Fenster angefahren wird, aus dem man eine Person retten möchte. Zuletzt der Leiterführer – er ist dafür zuständig, dass die Leiter am richtigen Ort aufgestellt wird, um die Aufgabe zu erfüllen, die das Fahrzeug vom Einsatzleiter bekommen hat. Das kann die Brandbekämpfung von oben sein oder die Personenrettung – da ist das Fahrzeug vielseitig einsetzbar.

An den kann ich mich noch sehr gut erinnern: Es war eine Menschenrettung über die Drehleiter. Wir mussten also einen Patienten aus dem Obergeschoss auf die Straße bringen. Das Treppenhaus war zu eng, daher hatte der Rettungsdienst uns zur Unterstützung angefordert. Ich war natürlich schon aufgeregt, aber alles hat gut geklappt, trotz enger Straße. Geholfen hat dabei die solide Ausbildung und dass man sich natürlich im Team immer super unterstützt – da konnte ich mich damals und kann mich heute immer auf meine Kameraden verlassen.

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